Benzodiazepine bewirken eine Änderung der affektiven Reaktion auf
Wahrnehmungen, insbesondere machen sie gleichmütig gegenüber
angsteinflößenden Eindrücken: anxiolytischer Effekt. Benzodiazepine wirken
beruhigend (sedativ), sie unterdrücken Krampfneigung (antikonvulsiver
Effekt) und senken den Tonus der Skelettmuskulatur (myotonolytischer
Effekt). Alle diese Wirkungen beruhen darauf, dass die Benzodiazepine den
Einfluss inhibitorischer (hemmender) Neurone (GABA –
Gamma-Amino-Butter-Säure (Acid)) in Gehirn und Rückenmark verstärken.
Bekannte Benzos sind:
Valium ® (=Diazepam), Tavor ® (=Lorazepam),
Lexotanil ® (Bromazepam), Adumbran ® (=Oxazepam), Tranxiulium ® (=Dikaliumclorazepat),
Rohypnol (=Flunitrazepam), Noctamid (=Lormetazepam)
Sie sind nützlich, um Neuroleptika zu ersetzen
oder in Fällen schwerer Angst oder bei Selbstmord-gefahr.
Bei längerfristiger Einnahme besteht
Suchtgefahr. Sie besitzen eine sehr lange Halbwertzeit. Die ist die Zeit,
die vergeht, bis die Hälfte des Wirkstoffes im Körper unwirksam ist oder
ausgeschieden wird. So beträgt beim Valium ® die Halbwertzeit von 30
bis zu 200 Stunden, dies sind bis zu 8 Tagen! Bei Tavor ® und
Lexotanil ® ist die Halbwertszeit 10 bis 20 Stunden. Beim Absetzen von
Benzo-diazepinen bei einem Abhängigen (Wesensenderungen als mögliche Folge)
sind lange nachwirkende Entzugserscheinungen zu erwarten. Um bei einem
Absetzen Unruhe, Reizbarkeit, Schwitzen, Zittern und Herzklopfen zu
vermeiden, muss das Mittel unter ärztlicher Aufsicht besonders langsam über
Wochen und Monate ausgeschlichen werden.
Näheres zu Dosierung, Behandlungsindikation,
Nebenwirkungen, Gegenanzeigen (Kontraindikation), Wirkungsweise,
Wechselwirkungen (mit anderen Medikamenten) der einzelnen Benzodiazepine
finden sie unter:
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